Der „heilige ET“ (420 001) auf Sonderfahrt durch Bayern

Samstag 12.09.2015 um 3.45 Uhr. Mein Wecker klingelt und ich bereite mich vor für meine erste Fahrt als Lokführer für die Sonderfahrt mit dem 420 001 nach Steinach (bei Rothenburg ob der Tauber).

Samstag 12.09.2015 um 4.40 Uhr. Das Lomo-Zebra holt mich mit dem Auto ab. Auf direktem Weg ging es nach Steinhausen. Dort ein Blick auf unseren Zug, ihn endlich zum Leben erwecken. Wir mussten ihn mit Fremdluft versorgen, damit wir den Stromabnehmer heben und den Hauptschalter einschalten können. Zebra und ich mussten im Zug bleiben, die beiden Großen drehten ihre Runde um den Zug und rüsteten ihn auf. Das Surren vom Wechselrichter war bald zu hören und der Zug fertig vorbereitet. Schon kamen auch die Reisebegleiter, auch Mini war dabei und gesellte sich zu uns. Wir bekamen einen kleinen Thron gebastelt, damit wir gut nach vorn raus gucken konnten. Nun war der Zug fertig beladen und wir starteten in Richtung München Ostbahnhof
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Nach kurzer Fahrt zum Ostbahnhof konnten endlich unsere Fahrgäste zusteigen. Diese Fahrt war nicht ganz ausgebucht, es war noch etwas Platz für Kurzentschlossene. Unser Ziel war schon mal richtig angeschrieben und der Hinweis auf die Fahrt mit dem ET420 auch richtig.
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Nun noch schnell zwei Bilder von dem Zug, Mini, Zebra und mir, dann konnte es auch los gehen.
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Unser erstes Ziel: Obermenzing. Dort konnten weitere Reisende in unseren Sonderzug einsteigen. Wir fuhren also vom Ostbahnhof über den Südring nach München-Laim Rbf und weiter auf die S-Bahnstrecke nach Obermenzing. Schnell waren alle neuen Leute eingestiegen und dann ging es weiter über Dachau in Richtung Petershausen. Hinter Petershausen haben wir dann auch das S-Bahnnetz verlassen, unser nächster Halt war Rohrbach. Dort hielten wir aber nur für eine Zugüberholung durch einen ICE.
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Nach etwa 5 Minuten warten setzten wir die Fahrt fort und erreichten bald den Hauptbahnhof von Ingolstadt. Hier ging es zügig durch und Ingolstadt Nord wartete auf uns, da war irgendwie alles fest in der Hand von AUDI und wir sahen links und rechts unserer Gleise die Werkhallen. Damit ihr uns auf der Landkarte weiter verfolgen könnt, müsst ihr nun von Ingolstadt in Richtung Treuchtlingen dem Streckenverlauf folgen.
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Die Strecke von Ingolstadt nach Treuchtlingen startet bei einer Höhe von 368 Meter über normal Null, steigt auf 425 Meter über normal Null bei Eichstätt an und fällt dann auf 420 Meter über normal Null bei Treuchtlingen ab (Dollnstein und Sollnhofen liegen bei 401 Meter über normal Null bzw. 408 Meter). Die Strecke besteht seit 1870 und wurde ab Sommer 1962 für den Betrieb mit Elektrolokomotiven (Oberleitungsbetrieb) freigegeben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h.

Weiter in Richtung Dollnstein hinter Eichstätt konnten wir bei Regen die Landschaft genießen
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Wenige Minuten später dann endlich mal wieder ein entgegenkommender Güterzug. Wir kamen uns schon recht einsam vor. Fotografen waren nämlich recht rar…bei dem Wetter wunderte uns das aber in dem Bereich nicht.
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Nun kam einer der beiden Tunnel auf uns zu. Für kurze Zeit wird es trocken und dunkel im Esslingerberg-Tunnel.
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Kurz vor dem Haltepunkt Pappenheim mussten wir unseren Zug nochmal abbremsen und schlichen langsam durch den Kirchberg-Tunnel. Wir sind der vor uns fahrenden Regionalbahn wieder auf die Fersen gekommen.
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Gute drei Minuten später waren wir dann in Treuchtlingen am Einfahrsignal. Am Bahnsteig werden wir dann erstmal einen etwa 30 Minuten langen Aufenthalt einlegen.
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Dieser Aufenthalt musste sein, da unsere Fahrgäste zum WC gehen sollten. In unserem Zug haben wir nämlich kein eigenes WC dabei, eben typisch für die Münchner S-Bahn.
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Fast pünktlich starteten wir nun in Treuchtlingen unsere Weiterfahrt in Richtung Steinach. Bald schon drangen wir in das Netz der S-Bahn Nürnberg ein. Diese fahren nämlich bis nach Ansbach. Auch dort hatten wir Durchfahrt und sahen nur schnell zu den S-Bahnbrüdern hinüber. Diese werden liebevoll Hamster genannt.
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Acht Kilometer weiter in etwa dann endlich mal wieder ein entgegenkommender Zug, wir sind nun Höhe Lehrberg.
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Bei Oberdachstetten sahen wir dann einen Zug der Mainfrankenbahn. Diese sehen den Mini und mir bekannten Fuggerexpress ähnlich, sind aber in der hier meist anzutreffenden Version nur dreiteilig.
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Nun ging es Schlag auf Schlag und hinter Oberdachstetten gleich der nächste Zug. Dieses mal wieder ein Güterzug mit der 185 143.
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Und schon neigt sich die Anreise nach Steinach dem Ende zu. Am letzten Haltepunkt vor Steinach in Burgbernheim konnten wir noch einem Kollegen mit seinem ICE grüßen.
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In Steinach stiegen unsere Fahrgäste dann aus und machten sich auf den Weg nach Rothenburg ob der Tauber. Nun wurde es Zeit zum Abstellen des Zuges. Wir mussten uns dann nochmal gescheit aufstellen, damit man uns von vorne sehen kann
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Nun den Zug aber erstmal alleine lassen und zum Essen gehen. Da steht der 420 001 in schönster Vormittagssonne
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Am frühen Nachmittag bereiteten wir den Zug wieder für die Rückfahrt vor und es bleiben noch ein paar Minuten für Fotos von uns Dreien oder auch von Zebra und mir
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Mini und ich stellten den Zug bereit und kontrollierten den Schluß. Unsere Zugbegleiter haben die Einstiegshilfen passend aufgestellt und die Fahrgäste konnten wieder einsteigen
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Ich setze mich dann vorne hin und wartete auf die Abfahrtszeit, Mini und Zebra gesellten sich wieder dazu
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Vor Gunzenhausen mussten wir etwas warten. Wir sind nicht unsere Höchstgeschwindigkeit gefahren, schafften es aber dennoch der vorausfahrenden Regionalbahn dicht zu folgen
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Nachdem wir dann in Treuchtlingen nicht den linken Fahrweg über Ingolstadt nach München nahmen, fuhren wir über Otting-Weilheim nach Donauwörth. Auch hier war dann ein WC-Gang für unsere Reisenden eingeplant.
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Ab Donauwörth geht es mit besonderen Signalen nach Augsburg. Diese dort verbauten Sk-Signale waren die Vorreiter für Ks-Signale und sind einmalig in Deutschland. Quasi einmalig waren auch die Signalstellungen im Bahnhof Augsburg Hauptbahnhof. Dort ging es zügig per „grüner Welle“ durch. Zudem erreichte uns ein Anruf der Betriebszentrale, die uns mitteilte, dass wir über die Hochgeschwindigkeitsstrecke fahren werden. Da konnte sich unser 420 mal richtig austoben und durchweg die 120 km/h fahren.
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In München-Pasing war dann unser vorletzter Halt, hier hatten unsere Fahrgäste die Chance unseren Zug zu verlassen, bevor es noch über den Südring zum Münchner Ostbahnhof ging. Da war dann auch der letzte Halt und auch die schönste Fahrt muss ein Ende finden.
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Nur noch den Zug nach Steinhausen bringen und ihn für die nächsten Tage wieder zum Schlafen legen. Ein langer, aber auch spannender Tag nahm sein Ende.

Einen schönen Abend wünscht euch nun,
PapaMinion

PS. Wir suchen für unseren Freund „LoMo-Zebra“ noch einen Namen. Wer dort eine gute Idee hat, darf sich gerne melden.