PapaMinion bringt einen Zug zum „Orthopäden“

Es ist für PapaMinion die erste weite Reise mit der S-Bahn über das eigentliche Netz hinaus. Der Zug muss nach Krefeld, um dort bei seinem Orthopäden neue Drehgestelle zu bekommen. Auf los geht es los…

Hallo zusammen,
es gibt mal wieder einen neuen Beitrag. Am vergangenen Freitag wurde ich in den Rucksack gestopft und dann sah ich beim rauskommen: Arbeit. Etwas seltsam für einen Freitagabend. Mein alter Herr war aber gut gelaunt und sein Kollege war auch zu Scherzen aufgelegt. Scheint also alles gut zu sein…aber ohne UBK waren sie.
Ich hörte wie sie mit dem Instandhaltungsleiter sprachen und das sie noch Rangieren müssen wegen der Notkupplung, die immer mitzuführen ist bei diesen Fahrten.
Der Zug war dann schnell gefunden und startklar gemacht.

Licht geht, Sandstreueinrichtung geht auch und Schäden sind keine sichtbar. Die Bremsprobe verlief auch positiv – es kann losgehen.

Es ist nun etwa 21:40 Uhr und wir könnten starten, doch erstmal noch Wasser auffüllen und das WC besuchen, da es unterwegs nicht ganz so einfach wird.

Wie sollen wir denn Fahren?
München – Augsburg – Treuchtlingen – Würzburg – Aschaffenburg – Darmstadt – Mainz – Koblenz – Bonn – Köln – Neuss – Krefeld.
Wow, so einen langen Plan habe ich noch nicht gesehen bei einer S-Bahn. Fahrzeit von 22.15 Uhr bis 7.55 Uhr, einige Fahrplanauszüge zeige ich euch mal.

Erstmal den Fahrplan laden und Geduld beweisen…

…Zug auswählen…

…sehen das wir um 22.15 Uhr in Steinhausen starten sollen…

…in Augsburg eigentlich Durchfahrt ist, wir aber noch nicht gänzlich daran glauben. Erfahrungen eben…und weiter geht es…

…Steinach. Da war doch was!? Ah, die Sonderfahrt mit dem 420 001 im Jahr 2015…

…in Würzburg könnten wir ggf kurz halten…

…und in Aschaffenburg müssen wir aufpassen die richtige „Ausfahrt“ zu nehmen, damit wir über Babenhausen und Dieburg nach Darmstadt kommen…

…vorbei an Darmstadt-Kranichstein und dem Güterbahnhof Mainz-Bischofsheims ging es durch den Hauptbahnhof weiter…

…und schon bald sind wir am Rhein unterwegs. Bei Nacht auch eine tolle Kulisse…

…und das DB Museum in Koblenz war nicht gut besucht…nun gut, um etwa halb sechs werden die meisten Menschen auch Schlafen…

…und wir fuhren weiter über Bonn und Sechtem nach Köln. In Sechtem konnten wir dem Fahrdienstleiter winken. Der kam extra raus, nachdem wir ihn zuvor kontaktierten. In und um Köln muss man etwas aufmerksamer sein, um alles richtig zu machen…

…und dann kommt Krefeld-Linn, nahe dem Werk der DB Instandhaltung

Nun noch vier Bilder von der Fahrt. Bei diesem Bild stehen wir Köln-Eifeltor und man kann den Dom sehen…

…und hier zur Abwechslung am Signal X zum x-ten Mal mit X-Factor…

…kurze Wartezeit am Abzweig, damit die NordWestBahn noch vor uns kann…

…hier warten wir auf die Meldung vom Rangierer aus dem Werk, dass wir einfahren dürfen

Wie ihr sehen könnt, war das alles sehr spannend und kommen nun zu dem, wie die Fahrt wirklich lief.
Es war alles perfekt und wir waren immer vor unserem Plan unterwegs, keiner wollte uns aufhalten…gefühlt wie -> schnell weg mit denen 😉 War uns recht, da es auch hätte anders laufen können. Ein paar lustige Erlebnisse gab es auch.

Vor Heidingsfeld ein hübsches rotes Signal, wir rufen doch besser mal an beim Fahrdienstleiter. Seine Reaktion: Kollege, wenn ich dich nicht anrufe, ist alles gut, da kannst dich entspannen. Du hast nur noch zweimal Gegenverkehr, da nur ein Gleis befahrbar ist.

In Krefeld muss man erst die Zustimmung vom Rangierer haben, damit man in das Werk kann. Er erreichte die Fahrdienstleiterin nicht, wir sollen ihr sagen das es ok ist. Angerufen, sie sagt ja, geht gleich. Kurzen Moment später: Du, ich bin es nochmal…wir haben eine Anweisung beim Werk zu fragen, ob ihr wirklich einfahren dürft…der Pförtner hat aber nichts gewusst…der wusste ja nicht mal wo er sitzt und verstehen kann ich ihn auch nicht. Ich lasse euch mal vor.
Wir fahren los, sammeln den Rangierer auf und wir erzählten das Erlebnis – er schmunzelt. Keine fünf Minuten vor der o.g. Kommunikation hatte er den Schlüssel für das Tor bei ihm geholt und erklärt was los ist 🙂

Nun schläft der Zug und wartet auf seine Behandlung. Am nächsten Wochenende wird er wieder abgeholt, damit er in München wieder seine Runden drehen kann.

Beste Grüße und schönen Sonntag
euer PapaMinion